Politischer Stammtisch der Siedler diskutiert über das abgängige Wasserwerk, die Straßenreinigungsgebühren und die alte Bantorfer Schule

HOHENBOSTEL/BANTORF/ECKERDE (red).

Es diskutierten Wolfgang Zenkert (CDU), Jochen Möller und Thorsten Holzhausen von den Stadtwerken, Hans-Joachim Tilgner von den Siedlern sowie Peter Messing und Henning Schünhof von der SPD.

Die Siedlergemeinschaft Hohenbostel–Bördedörfer e.V. veranstaltete jetzt einen politischen Stammtisch im Landgasthaus Schisanowski. Die Themen wurden diesmal durch die Siedlergemeinschaft vorgegeben. Die beteiligten Ratsherren sind fast alle Mitglied der Siedlergemeinschaft. Bedingt durch die Zeit konnten nicht alle Themen abgearbeitet werden. So kam als erstes Thema das „marode Wasserwerk in Eckerde“ zur Diskussion. So stellte Jochen Möller, Geschäftsführer der Stadtwerke, den jetzigen Zustand des Wasserwerkes vor. Es ist nach den Ausführungen und was uns auch bei Besichtigungen auffiel, so marode, dass es bald ausfallen könnte. Ein Neubau kostet etwa 10 – 12 Millionen Euro und die Bauzeit beträgt ca 3,5 – 4 Jahre. Hier ist wohl nicht 5 vor 12, sondern schon 10 nach. Für den Neubau sind erhebliche Genehmigungen notwendig, die ihre Zeit brauchen. Auch wird das letzte Gutachten Mitte Mai erst vorgestellt. Hier geht es darum, welche Aufbereitungstechnik für das Wasser die Richtige ist. Der technische Leiter des Wasserwerkes, Thorsten Holzhausen, gab auch einige technische Daten bekannt. So kommt das Grundwasser aus einer Tiefe von 20 m und einer Wasserhärte von 31 Grad nach oben und muss enthärtet werden. Auch müssen Sulfate herausgelöst werden. Zur Zeit können pro Tag nur 270 cbm Wasser gefördert werden, gebraucht werden aber 490 cbm pro Tag. Das Wasser wird von Eckerde hochgepumpt in die Hochbehälter, wo aus den Deisterquellen in Barsinghausen, Hohenbostel und Bantorf Wasser zuläuft. In den letzten Jahren lieferten die Deisterquellen 400 Tausend bis 1 Million cbm Wasser. In diesem Jahr wird es erheblich weniger, weil im  Winter wenig Schnee lag. Auch dauert es erheblich bis das Wasser versickert und in den Quellen ankommt. Auch sind für den Neubau viele Vorschriften und technische Änderungen zu beachten, z.B. Wasserrahmenrichtlinie für die Einleitung, Notstromversorgung, Anforderungen der Industrie usw.. Auch stand eine Privatisierung des Wasserwerkes im Raum. Dies wird von den Parteien und auch von den Siedlern kategorisch abgelehnt und scheint auch vom Tisch zu sein. Es wird Zeit, dass hier die Entscheidung für den Neubau zügig fällt, damit endlich angefangen wird. Dies wird auch von der Siedlergemeinschaft mit Nachdruck gefordert. Die Siedler werden auch weitere Schritte zur schnellen Entscheidung vorsehen. Auch wurde über die Bescheide für den Winterdienst/Straßenreinigung diskutiert. Es sind bei der Stadt Barsinghausen weit über 400 Widersprüche eingegangen. Ein Großteil davon kam aus der Siedlergemeinschaft. Die Satzung für den Winterdienst/Straßenreinigung ist nicht rechtssicher und die Forderungen des Gerichtes wurden nicht berücksichtigt. In den Kosten für den Winterdienst und die Reinigung ist der Hauptanteil von über 60% nur Personalkosten. Die SPD möchte die Satzung für den Winterdienst und Straßenreinigung abschaffen und aus den allgemeinem Steueraufkommen bezahlen. Der Antrag ist von der SPD bereits beim Stadtrat eingegangen. Dieser Meinung schließt sich die Siedlergemeinschaft an, denn damit werden alle Ungereimtheiten ausgeräumt. Hier ist die CDU einer anderen Meinung. Sie sagt, hier  wird eine Dienstleistung angeboten, die auch privat bezahlt werden muss. Die Abschaffung der Satzung wäre für alle gerecht, sowie für Hausbesitzer und Mieter. Ein weiteres Thema war der „Fortbestand eines öffentlichen Raumes in Bantorf“. Zur Zeit wird dafür die alte Schule in Bantorf genutzt, aber die Nutzungsverträge laufen aus und Die Stadt wird sie voraussichtlich nicht verlängern. Hier könnte man über den Kauf des alten Küsterhauses nachdenken, aber die Stadt tut sich hier schwer und hat diesen Vorschlag vorläufig eingefroren. Wir werden das Thema mit der IG Bantorf weiter verfolgen. Dieser Abend war ein voller Erfolg und alle waren der Meinung, das weitere Abende mit ähnlichen Themen folgen sollten.

Foto: Tilgner