Präventionsrat setzt den Fokus auf Gewaltprävention und stellt Ergebnisse einer Kinder- und Jugendbefragung vor

BARSINGHAUSEN (ta).

Im Präventionsrat der Stadt Barsinghausen hat Jugendpflegerin Anna Fiechel die Ergebnisse einer Befragung von Kindern und Jugendlichen zur dezentralen Jugendarbeit sowie zu deren Wünschen und Anregungen vorgestellt. Die auf freiwilliger Basis stattgefundene Umfrage sei in den Jahren 2018 und 2019 durchgeführt worden, wobei auch die Schulen einbezogen worden seien. Im Kern sei es um die persönliche Lebenswelt, die Freizeitgestaltung, Wünsche und Interessen der Befragten gegangen. 736 Kinder hätten teilgenommen, aber auch die Jugendlichen hätten sich sehr gut eingebracht, so Fiechel, die betonte, es solle um die Entwicklung von zielorientierten Maßnahmen gehen. Probleme hätten die Kinder und Jugendlichen insbesondere in den dezentralen Ortsteilen im Fehlen einer Infrastruktur, den nicht vorhandenen Treffpunkten oder auch bei der Mobilität angegeben. Es sei also klar geworden, dass sich der Nachwuchs in den Dörfern mehr Angebote und eine bessere Anbindung wünsche. Als weiteres Ergebnis habe sich herauskristallisiert, dass die Jugendlichen sehr gerne Verantwortung für die Umwelt und das eigene Umfeld übernehmen möchten, das eigene soziale Engagement sei also ein wichtiger Faktor. Auf die Frage, was der Nachwuchs machen würde, wenn sie Bürgermeister wären, wurden Ziele, wie weniger Rassismus, Hilfe für Ärmere leisten oder auch die Fahrzeiten der S-Bahn verlängern, genannt.

Jugendpfleger Björn Wende informierte zudem, dass eine Stelle in der dezentralen Jugendarbeit wieder besetzt sei, es aber noch an der Straßensozialarbeit mangele. Er regte auch an, man solle Defizite, die im Lockdown deutlich geworden seien, anpacken. Für 2021 hat sich der KPR (Kommunaler Präventionsrat) den Schwerpunkt Gewaltprävention gesetzt. Der Start erfolgte während der Sitzung mit einem Impulsvortrag von Kriminaloberkommissarin Katrin Baum, Beauftragte der PI Garbsen für Kriminalprävention. Sie unterschied zwischen körperlicher und psychischer Gewalt sowie zwischen einem konkreten, aktiven Täter und der gesellschaftsbedingten strukturellen Gewalt. Gewaltprävention funktioniere dann, wenn verschiedene Akteure auf verschiedenen Ebenen den Ursachen von Gewalt entgegenwirkten. Dazu sagte Björn Wende, in Barsinghausen gebe es mehrere Akteure und Institutionen, die sich mit dem Thema befassen würden. Dazu zählten die Jugendwerkstatt LABORA, das Hannah-Arendt-Gymnasium, die Polizei, die Frauenberatungsstelle und die städtische Jugendpflege. Ludger Westermann, Leiter des Polizeikommissariats Barsinghausen, plädierte dafür, man solle sich bei der Gewaltprävention ganz bewusst auf konkrete Aspekte konzentrieren.

Foto: ta / Stadt