HANNOVER-BURGDORF (red).
Was für ein gebrauchter Nachmittag für die TSV Hannover-Burgdorf, die am heutigen Sonntag nach einer enttäuschenden Vorstellung beim 25:29 (10:12) gegen die HBW Balingen völlig verdient die erste Heimniederlage in der Bundesliga kassierte. „Das tat sehr weh“, sagte Trainer Carlos Ortega, dessen Gesicht Bände sprach, was in ihm vorging. Mit dem Sieg gegen am Donnerstag gegen Göppingen im Rücken habe es keine übermäßige Euphorie gegeben, sondern man sei klar gewesen, dass es ein schweres Spiel wird. Trotzdem konnten nur Filip Kuzmanovski, Ilja Brozovic und Alfred Jönsson an die Leistung gegen Göttingen anknüpfen. Als Brozovic zum 22:21 51.) – der ersten Führung – traf, durften die Recken trotzdem vom Sieg träumen. Wenig später sah Romas Kirveliavicius nach einem heftigen Schlag ins Gesicht von Ivan Martinovic (52.) Rot. Sinnbildlich war das im Nachhinein der K.O.-Schlag für die Gastgeber. Martinovic glich nochmal zum 24:24 (54.) aus, mehr ging nicht.
„Man muss sich in der Abwehr in der Crunch time stabiler präsentieren“, bemängelte der sportliche Leiter Sven Sören Christophersen. Der Ausfall vom verletzten Kapitän Fabian – tat weh, aber die entscheidenden Fehler machten nicht die jungen, sondern die erfahrenen Spieler. Die zuletzt starken Urban Lesjak und Domenico Ebner im Tor setzten diesmal nur wenig Akzente, wurden aber oft auch allein gelassen. Von Necj Cehte und dem nach der Pause eingewechselte Johan Hansen war dagegen nichts zu sehen. Ortega brachte gegenüber dem Sieg gegen Göppingen auf Außen Vincent Büchner und Jannes Krone. Während dieser gleich einen Meter drüber ballerte, glich Büchner zum 4:4 (7.) aus.
Die Recken ließen in der ersten Halbzeit aber den Spielwitz vermissen. So setzten sich die vom Ex-Trainer Jens Bürkle betreuten Gäste 8:6 (16.) ab. Problem blieb der Angriff. Hansen scheiterte vom Punkt und Brozovic traf selbst das verwaiste Balinger Tor nicht. Dazu blieben Ideen Mangelware. Nejc Cehte, Alfred Jönsson sowie Martin Hanne nahmen sich viele unvorbereitete Würfe. Leichte Beute für Gästekeeper Mike Jensen. Das Beste einer schwachen ersten Hälfte war der knappe 10:12-Rückstand. Nach Wiederanpfiff lief es flüssiger, doch Kuzmanovski (Siebenmeter) und Martinovic ließen zwei Huntertprozentige aus, so dass der Gast auf 14:10 erhöhte. Zum Glück fand Alfred Jönsson endlich seine Schusskarte und die TSV übernahm spätestens nach seinem Anschlusstreffer zum 18:19 (42.) das Heft des Handelns. Am Ende jubelte dennoch der Gast.
Foto: Uwe Serreck