Sekunden, die Menschen das Leben retten

Johanniter zeigen, was Laien bei der Wiederbelebung tun müssen

REGION (red). Prüfen. Rufen. Drücken. Mit einfachen Handgriffen kann jeder anderen Menschen im Notfall helfen. Daran will die am Montag gestartete bundesweite Woche der Wiederbelebung erinnern. Sie ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie (DGAI) und dem Bund Deutscher Anästhesisten (BDA). Auch die Johanniter aus der Deister-Region unterstützen diese Aktion.

Durchschnittlich erleiden jährlich etwa 100 000 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Dann sind die ersten Minuten nach Eintreten entscheidend. Bereits nach drei Minuten sterben Nervenzellen im Gehirn unwiederbringlich. Die Eintreffzeit des Rettungsdienstes liegt bei etwa zehn Minuten. Nach wie vor erleiden viele Menschen bleibende Schäden, weil die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht durch  Herz-Lungen-Wiederbelebung überbrückt wird.

„Es sind drei leicht zu merkende Schritte: Prüfen. Rufen. Drücken“, sagt Christian Bauer, Ausbildungsleiter bei den Johannitern im Regionalverband Niedersachsen Mitte, zu dem auch der Ortsverband Deister gehört. „Wer so sofort handelt, verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschance des Betroffenen und reduziert drastisch unwiderrufliche Schäden des Gehirns.“ Zunächst gilt es, bei einer leblosen Person zu überprüfen, ob sie noch atmet oder auf Ansprache reagiert. Keine Atmung oder Reaktion bedeutet für den Ersthelfer: Sofort den Notruf unter der Nummer 112 absetzen. Danach: „Drücken Sie fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs. Nach 30 Kompressionen sollte zweimal beatmet werden“, sagt Christian Bauer. „Wichtig ist: Trauen Sie sich. Fangen Sie mit den Maßnahmen an. Nur nichts tun schadet.“ Als Ausbildungsleiter weiß er, dass die Hemmschwelle im Notfall oft hoch ist. „Meist lernen junge Menschen beim Erwerb des Führerscheins die lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Oft folgt dann ein Leben lang kein zusätzlicher Erste-Hilfe-Kurs, so dass im Notfall Unsicherheit herrscht. Die Johanniter empfehlen deshalb,  alle zwei Jahre das Wissen aufzufrischen. Regelmäßig bieten die Johanniter Kurse an – mit unterschiedlicher Ausrichtung. Im Johanniter Ortsverband Deister sind die nächsten Kurse „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ in Barsinghausen am Samstag, 25. Oktober, und in Ronnenberg am Samstag, 15. Oktober. Der Kursus dauert jeweils nur sechs Stunden und kostet 40 Euro. Wer darüber hinaus seine Kenntnisse in Erster Hilfe vertiefen möchte, hat dazu bei Erste-Hilfe-Lehrgängen in Barsinghausen Samstag und Sonntag, 25. und 26. Oktober, und in Ronnenberg am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Oktober, Gelegenheit. Der Kursus mit 16 Unterrichtseinheiten kostet 50 Euro.

Weiter Termine und Anmeldung sind unter dem gebührenfreien Serviceruf 0800 0019214 möglich.

Für alle, die bereits am Freitag, 26. September, von 9 bis 11:30 Uhr dazu die Gelegenheit. Dann zeigen die Johanniter im Forum der Sparkasse Wunstorf die lebensrettenden Handgriffe. „Dazu sind alle herzlich eingeladen“, sagt  Christian Bauer. „Die Veranstaltung ist offen für jedermann und gebührenfrei.“