„Sitzstangen für Greifvögel konterkarieren Naturschutzziele“

Die Errichtung von 17 Sitzstangen in der Kirchdorfer und Egestorfer Feldmark in jüngster Vergangenheit hat die Naturschützerin Hannelore Owens mächtig verärgert

KIRCHDORF/EGESTORF (red). ‚Im unmittelbaren Umfeld dieser Stangen befinden sich sog. Ökoflächen,‘ so Owens. Das sind Ausgleichsflächen, die im Rahmen des Kirchdorfer Flurbereinigungsverfahrens für im Bestand gefährdete Feldvögel (Feldlerche Kiebitz und Rebhuhn) ausgewiesen wurden. Die Entwicklung dieser Flächen begleitend fand sie kürzlich bei ihren Beobachtungen eine stattliche Anzahl von insgesamt 17 Sitzstangen für Greifvögel in Nachbarschaft dieser Flächen vor. ‚Jeweils 1 Reihe von 6 Stangen im Abstand von 25-30 Metern an einem Entwässerungsgraben, der vom Kirchdorfer Mühlbach zum Uhlenbruch führt‘, berichtet Owens. Diese Fläche sei außerdem vor 4 Jahren von der Stadt Barsinghausen als Wildschongebiet ausgewiesen worden.  ‚Zwei Sitzstangen wurden sogar inmitten einer Fläche nahe des Stockbachs errichtet, die als Brut- und Nahrungshabitat für das Rebhuhn dienen soll‘, ereifert sich die Naturschützerin. ‚Weitere Sitzstangen (9 Stck) stehen am Stockbach, ebenfalls in einer Reihe, im Abstand von ca. 25 Metern‘.

Owens weist darauf hin, dass auch Jungvögel auf dem Speiseplan von Greifvögeln stehen und dass die Errichtung der Sitzstangen eine Gefahr für die Vögel beinhaltete, da sie in Greifvogelsichtweite zu und sogar auf Flächen stünden, die Feldlerche, Kiebitz und Rebhuhn als Brut- und Nahrungshabitat dienen sollen. ‚Ausgerechnet eine örtliche Naturschutzgruppe soll für das Aufstellen der Sitzstangen verantwortlich sein‘, informiert die Barsinghäuser Naturschützerin, ‚das weiß ich aus verlässlicher Quelle. Die Genehmigung eines Projekts, welches das gemeinsame Ziel von Behörden (UNB, ArL Leine-Weser, Stadt Barsinghausen), Landwirten, Hegering und Naturschützern, Feldvögeln Schutz zu gewähren konterkariert, ist wohl nicht nur für mich äußerst unverständlich.‘

Fotos: Hannelore Owens