SPD: Barsinghäuser Gespräche starten zum Thema demografischer Wandel

Uetzes Bürgermeister Werner Backeberg skizziert die Auswirkungen von Bevölkerungsrückgang und Veralterung für die Kommunen

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Parteivorsitzender Reinhard Dobelmann (li.) und Ratsherr Dirk Härdrich (re.) begrüßen den Referenten und Bürgermeister von Uetze, Werner Backeberg.

BARSINGHAUSEN (ta). Nach einer Idee von Ratsherr Dirk Härdrich hat die SPD ihre auf zwei Jahre angelegte Reihe der Barsinghäuser Gespräche gestartet. Ausdrücklich erwünscht ist dabei eine breite Beteiligung der Bürgerschaft, wobei bei jedem Termin ein für Barsinghausen wichtiges Zukunftsthema auf dem Plan steht. Zum Veranstaltungsauftakt in der Adolf-Grimme-Schule standen die Auswirkungen des demografischen Wandels sowie Konzepte für eine sich verändernde Bevölkerungsstruktur auf der Tagesordnung.

Nach der Begrüßung durch den SPD-Vorsitzenden, Reinhard Dobelmann, führte zunächst Werner Backeberg, Bürgermeister der Gemeinde Uetze, in die Thematik ein. Uetze habe wie Barsinghausen mit seiner Randlage zu kämpfen. Einen Masterplan für die Durchalterung der Gesellschaft und für die sinkenden Einwohnerzahlen gebe es jedoch nicht. Anlass zur Sorge oder gar Angst müsse der Wandel aber nicht geben, vielmehr sei es die Aufgabe jeder Kommune, ihre ganz spezifischen Anforderungen zu bewältigen und Konzepte zu organisieren. Gefragt seien beispielsweise eine Verdichtung der Wohnbebauung sowie Maßnahmen für die Infrastruktur, so Backeberg. Dabei gelte es auch die Mobilität von älteren Menschen in den Ortsteilen zu berücksichtigen, weil gerade dort Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte fehlten. Zu Problem wegen des Bevölkerungsrückgangs könne es aber auch bei der personellen Bestückung der freiwilligen Feuerwehren kommen. Aus diesem Grund seien in Uetze schon mehrere hauptamtliche Stellen im Bereich der Wehren geschaffen worden. Hinsichtlich des Ehrenamtes gelte es künftig den Schatz der immer zahlreicher werdenden Alten zu heben. Schon heute hätten viele Vereine arge Probleme vakante Vorstandsposten neu zu besetzen. Backeberg riet Gemeinden und Städten zur Etablierung eines festen und professionellen Koordinators für die Bereiche Ehrenamt und Integration von Flüchtlingen.

IMG_5257Im Anschluss an den Vortrag fanden vier Gesprächskreise statt, in denen die Teilnehmer Anregungen, Fragen, Probleme und Wünsche sammeln konnten. An den einzelnen Tischen wurde sehr lebhaft und intensiv diskutiert. Einige Vorschläge fielenn dabei besonders auf. So wurde bei der Frage, was die Generationen benötigen, der Vorschlag eingebracht, rollatorgerechte Wanderwege einzurichten. Auch der Vorschlag eines „Seniorenspielplatzes“ wurde gemacht – Einrichtungen, die aus einem Türkei-Urlaub resultieren. Von besonderem Gewicht war der Vorschlag eines „Generationenstammtisches“ mit dem Versuch, die Generationen nicht neben- oder gar gegeneinander leben zu lassen, sondern miteinander ins Gespräch zu kommen. In einer abschließenden Runde eines so genannten „Blitzlichtes“ konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal kurz die für sie wichtigsten Ergebnisse des Abends zusammenzufassen. Ein älterer Mann wies auf die Notwendigkeit von Seniorenwohngemeinschaften hin, „weil allein wohnen nicht schön sei“. Hingewiesen wurde auch auf die Problematik von Wohngebäuden wie Doppelhaushälften oder  Reihenhäusern, die in der inneren Gestaltung nicht seniorengerecht seien. Die Jüngeren in der Runde thematisierten die hohe Zeitbelastung durch die Schule, aber auch den Umstand, dass die jüngeren Beteiligungsformen wünschen, die weitaus flexibler seien, als die herkömmlichen Veranstaltungsformen.

 

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IMG_5256Foto: ta