Zahl der weiblichen Mandatsträger hängt auch von den Parteien ab

„FRAU.MACHT.DEMOKRATIE“: Mentoring-Programm beendet

Susanne Brandts, Gleichstellungsbeauftragte von Barsinghausen

BARSINGHAUSEN/NIEDERSACHSEN (red). Das niedersächsische Politik-Mentoring-Programm „Frau. Macht. Demokratie“ ist zu Ende gegangen. Gestartet im August 2019 war es zunächst für ein Jahr geplant. Aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen konnte es verlängert werden. Über 800 Teilnehmende – 443Mentees, 227 Mentorinnen und 156 Mentoren – waren im August 2019 an den Start gegangen. 755 der begehrten Zertifikate konnten vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung jetzt vergeben werden. Zwar konnten die Zertifikate nicht persönlich übergeben werden, jedoch ließ es sich die Ministerin Dr. Carola Reimann als eine ihrer letzten Tätigkeiten im Amt nicht nehmen, den Teilnehmenden per Videokonferenz zu gratulieren und ihnen viel Erfolg für den kommenden Wahlkampf zu wünschen beziehungsweise den Mentorinnen und Mentoren für ihr Engagement zu danken. In den sechs digitalen Abschlussveranstaltungen wurde deutlich, dass die teilnehmenden Frauen den überparteilichen Ansatz des Programms schätzen. Es wurde auch deutlich, dass die Frauen sich gern gründlich auf ihre Entscheidung, sich für ein politisches Amt zu interessieren, vorbereiten wollen. Fehlende Vereinbarkeit mit Beruf und Familie und starre Strukturen in der Kommunalpolitik wurden als besondere Hemmnisse für die Politikbeteiligung von Frauen immer wieder genannt. „Das Programm hat mir den Zugang zu den Hindernissen für Frauen gezeigt, aber auch zu gleichstellungspolitischen Themen“, so einer der beteiligten Mentoren in der Abschlussveranstaltung. Wie viele Frauen tatsächlich in den Wahlkampf starten und wer ein Mandat in den kommunalen Gremien erhält, bleibt nach Einschätzung von Barsinghausens Gleichstellungsbeauftragter Susanne Brandts abzuwarten. Jetzt hänge es auch von den „Mitspielern“ ab, also den Parteien, ob und welchen Listenplatz sie für ihre Kandidatur durchsetzen können. Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten freuen sich Susanne Brandts zufolge auf die Mentees in den Räten und Kreistagen nach der Kommunalwahl in Niedersachsen im September.

Foto: ta-Archiv