Zechensaal soll mit großer Photovoltaikanlage ausgestattet und als Veranstaltungsraum noch attraktiver werden

FDP informiert sich zudem über eine geplante Verbindung zwischen dem Kloster- und dem Feggendorfer Stollen

Hans-Werner Röth von der Alten Zeche (2.v.li.) erläutert Kerstin Wölki (v.li.), Bernhard Klockow und Ben Eggert von der FDP die Exponate in der Waschkaue I.

BARSINGHAUSEN (ta). Von den vielfältigen und ehrgeizigen Plänen der gemeinnützigen Gesellschaft Alte Zeche haben sich jetzt die FDP-Kandidaten für die Kommunalwahl, Kerstin Wölki, Bernhard Klockow und Ben Eggert, vor Ort einen Eindruck verschaffen können. Als Gesprächspartner stand Geschäftsführer Hans-Werner Röth zur Verfügung. Von Nah und Fern gebe es ein großes Interesse am Besucherbergwerk und dem Zechensaal. Pro Jahr würden der Saal und die Waschkaue II für rund 150 Veranstaltungen gebucht. Zudem sitze man bei der touristischen Ausrichtung Barsinghausens quasi an der Quelle, erklärte Röth. Im eigenen Büro stünden drei Mitarbeiterinnen für die Besucher und Auskunftssuchenden bereit, außerdem werde man vom Tourismusverein mit informativen Prospekten versorgt.

Das historische Gebäude aus der Bergwerkszeit wolle man aber auch selber als Veranstaltungsraum weiter voranbringen. Zusammen mit der städtischen Klimaschutzbeauftragten, Frauke Blase, plane man die Bestückung des Daches mit einer großen PV-Anlage durch die Firma Q-Sells, denn die Produktion des eigenen Stroms würde lukrative Einsparmöglichkeiten bei den Energiekosten eröffnen. Hierfür müsste das Dach von innen verstärkt und stabilisiert werden, Probleme mit dem Denkmalschutz gebe es nicht, so Röth. Eine Dämmung des Daches würde sich auch bei den Heizkosten rechnen. Momentan zahle man pro Jahr 30.000 Euro für Erdgas. Ergänzt werden sollen die Maßnahmen durch den Einbau einer zeitgemäßen Heizung, so könnten der Zechensaal und die Waschkaue noch attraktiver für verschiedenste gesellschaftliche Events werden. Zum angrenzenden Zechengelände an der Halde meinte Kerstin Wölki, der Bereich vermittle einen sehr ungepflegten Zustand, zudem sei der Ausblick von der Halde durch wuchernde Vegetation verstellt. Auch Bernhard Klockow sprach sich für diesen Bereich für gestalterische Eingriffe aus. Dazu sagte Röth, die Alte Zeche könne die komplette Pflege des Zechenparks mit dem eigenen Personal nicht leisten, man sei aber im Fall einer Kostenerstattung durch die Stadt bereit, einige Maßnahmen zu übernehmen. Weiteres Thema beim Informationsbesuch der FDP war ein möglicher Durchstich zwischen dem Klosterstollen und dem Feggendorfer Stollen auf der südlichen Seite des Deisters. Beide Besucherstollen hätten die Auflage zu erfüllen, eine zusätzliche Fluchtmöglichkeit und eine zweite Bewetterung zu schaffen. Die einfachste, aber auch rund 150.000 Euro teure Option wäre die Bohrung eines 300 Meter tiefen Loches unterhalb des Deisterkamms. Als machbare Alternative befasse man sich aber eher mit der Herstellung eines Fluchtweges am „Blume-Stollen“ beim Fuchsbach, wo auch schon eine Belüftung für den Feggendorfer Stollen existiere. Diese Variante wäre mit geringeren Kosten behaftet, es wäre aber sehr viel Eigenarbeit unter Tage nötig. Eine Realisierung befinde sich noch in der Prüfphase, sagte Röth.

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