Zwischenfrüchte sind Frischzellenkur für den Boden

Momentane Trockenheit stellt Landwirte allerdings vor Probleme

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REGION/LAND (red). Sie schützen den Boden vor Wind- und Wassererosion, lockern ihn mit ihren Wuzeln auf, binden Stickstoff, reduzieren Nematoden und bilden Humus – Zwischenfrüchte sind eine Frischzellenkur für den Acker. Die Landwirte haben schon lange erkannt, dass Senf, Phacelia, Ölrettich und Co. nach der Ernte der Hauptfrucht viele Vorteile bringen. Dafür nehmen sie die zusätzlichen Kosten für die Bodenbearbeitung und Aussaat gerne in Kauf, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Und die Landwirte haben auch erkannt, dass sie die Zwischenfrüchte genauso sorgfältig aussäen müssen wie Weizen oder Mais. Dann laufen die Samen schnell und gleichmäßig auf und die Vorteile kommen erst richtig zum Tragen. In diesen Tagen stehen die Ackerbauern aber immer wieder ratlos auf ihren Feldern und kratzen in der trockenen Erde. Die Zwischenfrüchte sind bisher nämlich auf vielen Flächen weder schnell noch gleichmäßig aufgelaufen, sondern eben überhaupt nicht. Mit der Restfeuchte im Boden ist der Samen aufgequollen und hat angefangen zu keimen. Dann aber fehlte das Wasser und der Keimling droht im Boden zu vertrocknen. Die Landwirte hoffen nun auf ergiebigen Regen und Spaziergänger auf eine üppige Blütenpracht. Denn mit Zwischenfrüchten bestellte Felder bringen nochmal richtig Farbe in den Herbst. Die Mischungsmöglichkeiten sind vielfältig, es stehen unzählige Pflanzenarten zur Verfügung. Verschiedene Klee-Arten, Getreide, Gräser oder Leguminosen sorgen für Vielfalt auf dem Acker. Bei der Auswahl ist vor allem die Fruchtfolge zu berücksichtigen, da davon auch Krankheitsdruck, Aussaattermin und Bodenbearbeitung beeinflusst werden. Im Winter bleiben die Pflanzen inzwischen immer öfter stehen, statt im Herbst abgeschlegelt zu werden. Blühender Gelbsenf im Schnee sieht nicht nur ungewöhnlich aus, er bietet auch noch ein extravagantes Fotomotiv.

Foto: Landvolk