135.000 Haushalte in der Region werden zum neuen Mietspiegel befragt

REGION HANNOVER (red).

116_Umfrage-Start Mietspiegel 2017

V.li.: Felix Weigel von der Region Hannover, Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, Randolph Fries, Geschäftsführer Deutscher Mieterbund Hannover, sowie Oliver Francke-Weltmann vom Verein Haus & Grundeigentum Hannover werben für rege Beteiligung zum Start der neuen Mietspiegel-Befragung.

Wie groß ist die Wohnung? Hat sie einen Balkon, eine Fußbodenheizung oder andere Extras? Und natürlich: Wie hoch ist die Miete? In diesen Tagen hat eine der umfangreichsten Mietspiegelerhebungen in allen regionsangehörigen Städten und Gemeinden begonnen. Im Auftrag der Region befragt das Hamburger GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung Vermieterinnen und Vermieter von rund 30.000 vermieteten Wohnungen zu Miethöhe, Betriebskosten und Ausstattung. Zeitgleich versendet das Unternehmen Fragebögen an 135.000 zufällig ausgewählte Haushalte in der Region, etwa 30.000 davon gehen an Mieterinnen und Mieter in der Landeshauptstadt Hannover. Alle zwei Jahre erfasst die Region diese Daten für Hannover und die 20 Umlandkommunen, die in qualifizierten Mietspiegeln zusammengefasst werden. Diese zeigen nach wissenschaftlich anerkannten Standards, welche Miete für eine Wohnung vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage „ortsüblich“ ist. „Die Mietspiegel sind ein wichtiger Barometer für die lokalen Mietpreisentwicklungen und schaffen Transparenz, von der Mieterinnen und Mieter wie Vermieter profitieren“, so Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover, zum Start der Fortschreibung der Mietspiegel (6.4.). So sind beispielsweise in der Landeshauptstadt Hannover die Mietpreise von 2011 bis 2015 um 5,9 Prozent gestiegen, in Laatzen zeigen die Mietspiegel einen Anstieg um 8,5 Prozent in dem Zeitraum, in der Wedemark sogar um 9,1 Prozent. „Realistische Mieten abbilden kann der Mietspiegel aber nur, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bei unserer freiwilligen Befragung mitmachen“, appelliert Jordan. Die Erhebung erfolgt anonym, der vierseitige Fragebogen kann portofrei zurückgesendet oder – in diesem Jahr neu – auch online ausgefüllt werden. Darüber hinaus besteht in der Landeshauptstadt Hannover die Möglichkeit, den Fragebogen gemeinsam mit Institutsbeschäftigten auszufüllen. „Wir brauchen die Mietspiegel als rechtssichere Orientierungshilfe, denn nur so können Mieterinnen und Mieter selbst kontrollieren, ob ihre Mietpreise gerechtfertigt sind – bevor sie gegebenenfalls juristische Unterstützung in Anspruch nehmen“, sagt Randolph Fries, Geschäftsführer Deutscher Mieterbund Hannover. „Wir haben es ja viele Jahre in Hannover erlebt, wie schwierig es für Mieterinnen und Mieter werden kann, wenn es keinen qualifizierten Mietspiegel als Grundlage gibt.“ Auch Rechtsanwalt Oliver Francke-Weltmann vom Verein Haus & Grundeigentum Hannover unterstützt die regelmäßige Aktualisierung der Mietspiegel in der Region: „Die qualifizierten Mietspiegel haben in den vergangenen sechs Jahren zu deutlich mehr Rechtsfrieden zwischen Vermieterinnen und Mietern geführt, die verlässlichen Vergleichszahlen tragen dazu bei, Streitigkeiten im Vorfeld zu vermeiden“, so der Experte. Die Erhebung von 21 Mietspiegeln für eine gesamte Region ist in Deutschland einzigartig. Begleitet wird das Verfahren durch eine Mietspiegelkommission, die sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Region Hannover, der regionsangehörigen Städte und Gemeinden, der Mieter- und Vermietervereinigungen sowie einem Richter vom Amtsgericht Hannover zusammensetzt. Im Herbst werden die Ergebnisse den politischen Gremien der Städte und Gemeinden zum Beschluss vorgelegt und anschließend veröffentlicht. Die aktuellen Mietspiegel 2015 aller regionsangehörigen Städte und Gemeinden sind auf www.hannover.de zu finden. Weitere Informationen zur aktuellen Erhebung des Mietspiegels 2017 gibt die Region gern unter Telefon 0511-616-23023 oder per E-Mail mietspiegel@region-hannover.de.