Anlässlich des Holocaustgedenktages hatte die Siegfried-Lehmann-Stiftung heute zu einem Vortragsabend zum Thema „Rettende Kindertransporte aus Hannover 1938/9“ eingeladen
BARSINGHAUSEN (ta). Das Leben in Deutschland wurde für Menschen jüdischen Glaubens während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im zunehmenden Maß zur lebensbedrohlichen Unmöglichkeit. Insbesondere nach den Ausschreitungen im Zuge der Reichskristallnacht fassten viele Familien den Entschluss, aus ihrer Heimat ins Ausland zu fliehen. Zum Thema „Rettende Kindertransporte aus Hannover 1938/9“ hatte heute die Siegfried-Lehmann-Stiftung anlässlich des morgigen Holocaustgedenktages zu einem Vortragsabend in den Saal der Mariengemeinde eingeladen. Hierzu konnten die Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, Lilli Bischoff, und der stellvertretende Stiftungsvorsitzende, Eckard Steigerwald, die Historikerin, Dr. Edel Sheridan-Quantz, begrüßen, die zu 63 Kinderschicksalen und Biografien recherchiert hatte. In Barsinghausen stand 1938 auch für die Familie von Siegfried Lehmann fest, dass man Nazi-Deutschland verlassen müsse. Fluchtziel sollte die Schweiz sein. Für die Kinder Hilde (Jahrgang 1929) und Walter (Jahrgang 1927) waren bereits Reisepässe beantragt, denn sie sollten als erste gerettet werden. Aus nicht bekannten Gründen scheiterte die Flucht allerdings und die Geschwister wurden dann in der Folge in Dachau und Auschwitz ermordet.
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