Herbststammtisch des Fördervereins Besucherbergwerk bietet Informatives zur Bedeutung der Klosterkammer

BARSINGHAUSEN (gk).

P1020565Der Wunsch des 1. Vorsitzenden des Fördervereins Besucherbergwerk, Udo Mientus, dass „wir schlauer weggehen als wir gekommen sind“, sollte in Erfüllung gehen  Zum Herbststammtisch war der Abteilungsleiter Dr. Stephan Lüttich von der Klosterkammer Hannover eingeladen worden. Er definierte den Begriff Heimat, den es nur in der deutschen Sprache gebe. Deutlich werde, dass  Heimat nur bedingt mit echtem Territorium zu tun habe, sehr stark gehe es um innere, sehr persönliche Bezüge. „Dank der Erinnerungen bewahre die langweiligste Provinz- und die hässlichste Industriestadt, in der wir aufgewachsen sind, etwas vom Glück der ersten Schritte an der Hand der Eltern. Die Erinnerungen machen den Ort zur Heimat, die Erinnerungen an Vergangenes und Verlorenes, oder auch die Sehnsucht nach dem, was vergangen und verloren ist, auch nach den vergangenen und verlorenen Sehnsüchten. Ich selbst arbeite für eine Institution, die mit Heimat in besonderer Weise verbundenen Klosterkammer Hannover (KKH).“ Ausführlich beschrieb Lüttich die Geschichte der 1818 gegründeten Kammer, die eng mit der Landesgeschichte verbunden sei. Anstatt die einzelnen Liegenschaften aufzuzählen, erwähnte er die besonderen Sehenswürdigkeiten, auf die braune touristische  Hinweisschilder entlang der Autobahnen aufmerksam machen. Die Reise begann in Bremen auf der A27 mit den Hinweis auf den „Dom zu Verden“, wenig später auf das „Kloster Walsrode“,  an Hannover vorbei nach Hildesheim mit den vier Kirchen: St. Godehard, St. Magdalenen, Heilig Kreuz, und St. Mauritius, bei Bockenem das Kloster Lamspringe. Beim Kloster Wöltingerode ließ er die Reise enden, die zeige, dass die KKH eine große – und durch Liegenschaften landschaftsprägende – Bedeutung habe. Sie sei der größte – nicht staatliche – Grundbesitzer mit 23000  Hektar Wald. Erträge werden neben Erhalt der Gebäude und Leistungsverpflichtungen für Klöster und Kirchengemeinden für Projektförderungen verwandt in den Bereichen: Kirche, Schule und Soziales. „Heute werden ca. 200 Projekte im Jahr mit etwa 3 Millionen Euro gefördert.“ In Barsinghausen seit 2004  45 Projekte mit cirka 575000 Euro, darunter die Konzertreihe im Kloster Barsinghausen, aber auch kunstpädagogische Projekte der Kunstschule NoaNoa oder ein integratives Kunstprojekt im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“. „Erinnere mich persönlich gut an  die Funkanlage für  den Besucherstollen.“  Als weiteres Thema behandelte Lüttich das Ehrenamt. „Ohne Ehrenamtliche können – gerade vor dem Hintergrund des zu erwartenden demographischen Wandels – wesentliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens nur schwer aufrechterhalten werden.“

P1020530

2015 E6 Kloster 001

P1020560

P1020550

2015 M7 Heimatchor Eckerde Harz 008

Schloss Wöltingerode

P1020558Foto und Bericht: Gerheide Knüttel