NABU legt im Bullerbachtal Laichteiche für Amphibien an

Mit schwerem Gerät wurde das lange geplante Naturschutzprojekt heute auf den Wiesen oberhalb vom Naturfreundehaus umgesetzt

BARSINGHAUSEN (red). Der NABU-Stadtverband Barsinghausen betreut seit 3 Jahren die Bullerbachtalwiesen oberhalb des Naturfreundehauses im Rahmen der Förderung der lokalen Biodiversitätsprojekte. Die Wiesen wurden bisher 2 mal jährlich gemäht, um Hochstauden wie Brennnesseln und Klettlabkraut auszumagern und Platz und Licht zu schaffen für typische, standortgerechte Waldwiesenpflanzen. Der feuchte Wiesenstandort in Bach- und Waldnähe ist auch für viele Tierarten interessant, die dort bereits leben und sich weiter vermehren sollen, so zum Beispiel Amphibien wie Feuersalamander, Grasfrösche, Kröten und Teichmolche. So planten wir die Anlage zweier Laichtümpel, denn Stillgewässer sind zur Eiablage und Lurchentwicklung eine wichtige Voraussetzung. Frühere natürliche Flutmulden sind infolge des Deisterbergbaus und der Trinkwassergewinnung mit den Jahren weitestgehend verschwunden, so dass die Untere Naturschutzbehörde die Anlage neuer Mulden empfahl. Nachdem wegen der ständigen Regenfälle der Wiesenboden im Jahr 2017 nicht befahrbar war, mussten wir das Ausbaggern auf das Jahr 2018 verschieben. Jetzt nach der Brut- und Setzzeit und vor den Herbst- und Winterniederschlägen war der geeignete Zeitpunkt gekommen, heute morgen um 8 Uhr ging es also endlich los.

Die Arbeit verlief reibungslos, der erste Teich in der Mitte der Wiesen hat einen Durchmesser von ca. 10 Metern, der 2. Teich ist weiter bergauf gelegen und auch etwas kleiner. Nach dem Abschieben des Mutterbodens stieß der Bagger in den tieferen Bodenschichten auf gelb-weiße Mergel- und Lehmschichten, die eine gute Voraussetzung für den Erhalt des Teichwassers sind. Der Aushub wurde in der Wasserabflussrichtung rund um die Teiche herum flach verteilt, um das Wiesengelände möglichst eben zu halten. Auf diesen Randwällen werden wir eine geeignete, einheimische, standortgerechte Wiesenblumensaat eingeben, die sich dann weiter auf die Wiesenfläche vermehren kann. Die Region Hannover fördert das NABU-Projekt mit 800 €uro, der NABU bezahlt den Rest aus eigener Kasse.

Foto: NABU