Rehkitze mit Drohnen vor dem Mähtod retten

REGION/NIEDERSACHSEN (red).

In weiten Teilen Niedersachsens dauert es noch, bis die Landwirte den ersten Schnitt des Grünlands in diesem Jahr machen werden. „Da ist bei uns noch gar nicht dran zu denken, viel zu kalt war es bislang“, führt Landwirt Jürgen Hirschfeld aus. Normalerweise sind bis Anfang April die Pflegemaßnahmen auf dem Grünland mit Nachsaat und Düngung abgeschlossen, sodass dem ersten Schnitt nichts entgegensteht, um eine gute Grasernte zu erhalten. Dementsprechend organisieren Landwirte in Zusammenarbeit mit Jägerschaft und Naturschutzverbänden vor der Frühjahrsmahd alljährlich die Rehkitzsuche. „Wir Landwirte sind aufgerufen und in der Verantwortung, unsere Wiesen und Weiden abzusuchen, egal ob persönlich, mit Freunden oder technisch mittels Drohnen“, erklärt Hirschfeld.

Zwischen Ende April und Mitte Juni bringen Rehe ihren Nachwuchs zur Welt, doch Hirschfeld rechnet dieses Jahr mit dem Setzen nicht vor Mitte Mai. Demnächst wird er mit den Drohnenpiloten des NABU die Einsätze absprechen. Nachts setzt die Ricke das Kitz in der Wiese ab. Bei Gefahr drückt sich das Kitz flach auf den Boden anstatt wegzulaufen, dieser Drückinstinkt dauert bis zu drei Wochen. „Die Kosten für die teuren Wärmebildkameras sind enorm. Ein guter Ansatz ist die Förderung von Drohnen mit Wärmebildkameras durch das Landwirtschaftsministerium mit drei Millionen Euro unter www.ble.de/rehkitzrettung. Das wird die Rehkitzrettung voranbringen“, freut sich Hirschfeld, denn die Bereitschaft seitens Jäger- und Landwirtschaft sowie weiterer engagierter Vereine ist vorhanden und wächst. Auf 4.000 Euro pro Drohne ist die maximale Förderhöhe festgelegt.

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