Runder Tisch für Integration fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten: Frage 9

BARSINGHAUSEN (red).

Im Rahmen der Interkulturellen Woche vom 26. September bis zum 4. Oktober möchten wir an dieser Stelle täglich Antworten auf Fragen veröffentlichen, die der  Runde Tisch für Integration der Stadt Barsinghausen  an die Bürgermeisterkandidat*innen gestellt hat.

9. Frage: Es gibt viele Personen aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die auf dem sozialen Wohnungsmarkt bezahlbaren Wohnraum suchen. Geflüchtete Menschen können daher oft die Unterkünfte nicht verlassen, weil keine Wohnungen zur Verfügung stehen.  Wie wollen Sie eine Belebung des knappen Angebotes an bezahlbaren Wohnungen in Gang setzen?

Henning Schünhof: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist ein elementarer Bestand meiner Vorhaben. Eine eigene Wohnungsbaugesellschaft, die sich genau darum kümmert, ist für mich eine realistische Option. Die Stadtentwicklungsgesellschaft könnte diese Aufgabe gut übernehmen. Kurzfristig muss die Zusammenarbeit mit schon bestehenden Wohnungsgesellschaften wie der KSG verbessert werden. Auch müssen wir als Stadt bei der Vermarktung von Baugrundstücken die Bauherren mehr in die Pflicht nehmen, bei dem Bau ihrer Mietshäuser auf eine gute Durchmischung zu achten.

Nadin Quest: Um den unterschiedlichen Bedarfen gerecht werden zu können, muss der soziale Wohnungsbau in Barsinghausen weiter ausgebaut werden. Dazu müssen zunächst einmal die derzeit zur Verfügung stehenden Förderprogramme vom Bund, dem Land und ggf. auch der Region Hannover sondiert werden. Dann muss in einem politischen Abstimmungsprozess geklärt werden, wie mehr bezahlbare Wohnungen in Barsinghausen geschaffen werden können. Dies kann beispielsweise über die Festlegung einer Quote in Neubaugebieten geregelt werden, d.h., dass Investoren einen gewissen Prozentsatz ihrer geplanten Wohnungen als (geförderte) Wohnungen erstellen müssen. Alternativ wäre über die Gründung einer ggf. interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft nachzudenken, wobei ich diese Variante als eher schwierig umzusetzen einschätze.

Wolfgang Pardey:  Da nicht mehr Grundstücke zur Verfügung stehen, und die Fläche begrenzt ist, bietet es sich z. B. an, vorhandene Gebäude um 1-2 Etagen aufzustocken. Diese Wohnungsbaumaßnahme könnte von der Stadt gefördert werden.

 

 

Roland Zieseniß: Bezahlbarer angemessener Wohnraum ist nicht nur für Geflüchtete eine grundlegende Voraussetzung für angemessene Lebensumstände. Um eine genügende Anzahl von preiswerten, qualitativ angemessenen Wohnungen in Barsinghausen vorzuhalten, sollte die Stadt Barsinghausen durch eine entsprechende Bauleitplanung sowie der Bereitstellung von Grundstücken die Voraussetzungen für private Investoren schaffen. Im politisch–überregionalen Raum müssen dazu entsprechende Förderprogramme aufgelegt oder ausgeweitet werden.

Fotos: privat