Verkehrsunfälle sind im Corona-Jahr 2020 in Barsinghausen um satte 16% gesunken

Polizeikommissariat Barsinghausen stellt Verkehrsunfallstatistik vor

V.li.: Kommissariatsleiter Ludger Westermann, Matthias Schieb vom Kriminalermittlungsdienst und Christian Ebeling (Einsatz- und Streifendienst) stellen die Statistik vor.

BARSINGHAUSEN (ta/red). Der Leiter vom Polizeikommissariat Barsinghausen, Ludger Westermann, der Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Christian Ebeling, und der Leiter des Kriminalermittlungsdienstes, Matthias Schieb, haben jetzt die Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr vorgestellt. Demnach ist die Zahl der Unfälle von 829 in 2019 auf 696 gesunken, was einem Rückgang von 16% entspricht. Dies sei hauptursächlich mit der Corona-Krise zu erklären, es sei schlichtweg weniger Auto gefahren worden und viele Menschen hätten im Homeoffice gearbeitet, so Ebeling. Die Zahl der leicht verletzten Personen ist im gleichen Zeitraum sogar um 20% gesunken, nämlich von 173 auf 137, während die Zahl der Schwerverletzten mit 14 relativ konstant geblieben ist. Drei Personen wurden in 2020 bei Unfällen getötet, ein Jahr zuvor waren es zwei. Trotz der Rückgänge bewegten sich die Zahlen bei den Unfällen insgesamt aber im Vergleich zu den Vorjahren immer noch auf einem durchschnittlichen Niveau, stuft Ebeling ein. Ein örtlicher Schwerpunkt bei den Unfällen mit Schwerverletzten oder getöteten Personen sei in Barsinghausen nicht auszumachen. Die Ursachen für Verkehrsunfälle seien sehr heterogen, Hauptunfallursache sei weiterhin der Abbiegevorgang. 21 Mal war erhöhte Geschwindigkeit der Grund für Unfälle, 24 Mal war Alkohol im Spiel. Hinsichtlich der Risikogruppen ist ein deutlicher Rückgang an Unfällen mit Fußgängern festzustellen, überdurchschnittlich hoch ist jedoch die Zahl der zumeist leicht verletzten Kinder. Bei der Zahl der verletzten Senioren ab 65 Jahren ist ein überraschender Anstieg um fast 50% eingetreten. Der Großteil dieser Senioren sei anders als vermutet werden könnte nicht mit dem Elektrofahrrad, sondern mit dem Pkw unterwegs gewesen. Die Polizei vermutet, es handele sich hier bei dem Anstieg um einen Ausreißer in der Statistik. In der Gruppe der Radfahrer ist die Unfallzahl relativ gleich geblieben, gestiegen sind aber die Zahlen bei den Leichtverletzten und den Pedelecs. Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten ist gegenüber 2019 um 16% von 233 auf 195 gesunken, die Unfallfluchten machen einen Anteil von rund 28% der gesamten Unfälle aus. „Unfallfluchten sind kein Kavaliersdelikt“, betont Ebeling. Aufgeklärt werden konnten in 2020 82 Unfallfluchten, die Aufklärungsquote ist hier um 13% auf rund 42% gestiegen. Das ist ein neuer Höchststand.

Foto: Polizei